Geil zu wissen


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Durchzählen bitte!

Im Winter hat die Bienenkönigin ein Volk von etwa 10.000 Winterbienen, die eine Traube um sie herum bilden. Die wichtigste Aufgabe ist nun, die Chefin im Stock warm zu halten, denn ohne sie geht es nicht. Das Leben der Winterbienen dauert etwa 6 bis 8 Monate. Im Frühjahr ziehen sie die erste Generation neuer Sommerbienen auf. Auf 20.000 bis 40.000 Arbeiterinnen wächst das Bienenvolk während der Sommermonate heran.

Männer…

Ein paar männliche Wesen dürfen natürlich auch nicht fehlen. Einige Hundert Drohnen leben im Bienenkasten. Sie sind größer als ihre fleißigen Schwestern und im Gegensatz zu diesen ziemlich arbeitsscheu. Ihre einzige Aufgabe besteht darin, einmal am Tag auszufliegen, um vielleicht einer Königin zu begegnen und diese zu begatten. Die Strafe für dieses süße Leben ereilt die armen Faulenzer im August, wenn die Paarungszeit vorüber ist. Da sie im Winter nur unnötig Vorräte verzehren würden, werden sie von den Mädels vor die Tür gesetzt.

God save the Queen!

Auf eine Krone kann sie als moderne Monarchin verzichten, dennoch ist die Königin als größte Biene gut zu erkennen. Sie lebt auch deutlich länger als die einfachen Arbeitsbienen, nämlich bis zu 5 Jahre. Als alleinige Herrscherin im Bienenkasten steuert sie ihr Volk mithilfe von Duftstoffen. Sie ist die einzige, die sich fortpflanzt, und das richtig: An einem Tag legt sie bis zu 2.000 Eier!

Wenn die Königin stirbt oder das Volk so groß geworden ist, dass es sich in zwei teilt, legen die Arbeiterinnen besonders große Waben an – die Weiselzellen – in denen gewöhnliche Larven zu Königinnen heranwachsen. Möglich macht dies die Fütterung mit einem ganz besonderen Stoff, dem Gelee Royal. Das Leben der neuen Königin beginnt gleich mörderisch, denn nur die schnellste und stärkste kann sich durchsetzen und die Führung im Bienenvolk übernehmen.

Bevor der Ernst des Lebens sie nun endgültig einholt, fliegt die junge Königin aus, um sich mit männlichen Bienen verschiedener Völker zu treffen und in luftiger Höhe begatten zu lassen. Den Samen, den sie auf diesem Hochzeitsflug erhält, speichert sie für den Rest ihres Lebens in ihrem Körper. Alle ihre Nachkommen sind somit Kinder dieses einen Liebesabenteuers.

Organisation ist alles.

Der Lebenslauf einer Arbeiterin ist genauestens durchgeplant. In den etwa 40 Tagen ihres Bienenlebens verrichtet sie die verschiedensten Aufgaben. Nach 3 Tagen schlüpft sie als kleine Larve aus dem befruchteten Ei. Eine Woche lang wird sie von ihren großen Schwestern gepflegt und mit Honig und Blütenpollen gefüttert, bis ihre Wabe verdeckelt wird. Ihre Verwandlung dauert weitere 11 Tage bis sie schließlich als fertige und einsatzbereite Arbeiterin ihre Kinderstube verlässt.

Und dann geht es gleich gut los: 3 Tage Putzdienst! Ist das geschafft, machen sich die Jungbienen eine Woche lang als Babysitter nützlich und versorgen nun selbst die Larven. Ab Tag 11 wird es endlich anspruchsvoller, denn nun wird der frische Nektar von den Sammelbienen entgegengenommen, beim Bau der Waben geholfen und das Einflugloch bewacht. Schließlich – nach insgesamt 3 Wochen Innendienst – darf sich die Arbeiterin der Aufgabe widmen, bei der wir sie so gerne beobachten. Sie fliegt aus und sammelt Nektar und Blütenpollen.

Blümchen und Bienchen…

Honigbienen sind Workaholics, einmal unterwegs wollen sie nur eines: sammeln, sammeln, sammeln. Und zwar den süßen Nektar und den nährstoffreichen Pollen, den blühende Pflanzen ihnen nicht ganz uneigennützig zur Verfügung stellen. Farbe und Duft der Blüten zeigen den Bienen dabei, wo es etwas abzustauben gibt. Und zwar im wahrsten Sinne des Wortes, denn ganz nebenbei bestäuben die Tiere bei ihren Besuchen die Blüten der Pflanzen und helfen ihnen so bei der Vermehrung. Wilde Gewächse sind dabei genauso auf die Arbeit der Bienen angewiesen wie viele unserer Nutzpflanzen.

Und wo kommt jetzt der Honig her?

Nektar ist der Rohstoff, aus dem Bienen unseren heißgeliebten Blütenhonig herstellen. Bei ihren Besuchen nimmt die Sammelbiene ihn mit dem Saugrüssel auf und transportiert ihn zum Bienenstock. Dort wird er von den Kolleginnen entgegengenommen, mithilfe von Enzymen fermentiert, durch Verdunstung eingedickt und schließlich in die Honigwaben eingelagert. Die einzelne Sammelbiene macht sich etwa 40-mal am Tag auf den Weg und besucht im Durchschnitt 4.000 einzelne Blüten. In einem Liter Honig stecken ganze 10.000 geflogene Stunden und unglaubliche 10 Millionen Blüten. Insgesamt kann ein Bienenvolk je nach Standort und Stärke so bis zu 40 kg Honig im Jahr herstellen.

Los jetzt!

Ohne es zu ahnen geben uns die Bienen den Startschuss für die Ernte. Wenn der Honig haltbar genug für die Einlagerung ist, verschließen sie ihre Vorratskammern mit einer dünnen Wachsschicht. Der entscheidende Hinweis für uns als Imker, dass der Honig reif ist! Etwa zwei Drittel der Waben sollten verdeckelt sein, wenn die mit bis zu 2 kg Honig gefüllten Rähmchen aus dem Bienenkasten genommen werden.

Im Schleudergang…

Wer so süß ist, darf erstmal Karussell fahren: Nachdem die Waben per Hand wieder geöffnet wurden, fliegt die frische Ernte in der Honigschleuder mit Schwung gegen die Wände der Edelstahltrommel und sammelt sich am Boden. Kleine Wachspartikel und Pollenreste werden gleich beim Ausgießen mithilfe von Sieben herausgefiltert.

Einfach rührend.

Noch ist der Honig sehr flüssig, doch das ändert sich, wenn der enthaltene Zucker anfängt zu kristallisieren. Besonders cremig wird es daher, wenn der Imker eine Zeit lang den Honig kräftig umrührt. Das zerbricht die großen Kristalle und gibt unserem Geilen Honig seine feine Konsistenz, bevor es für ihn ab ins Glas und rauf auf‘s Brötchen geht.

Und am Ende des Sommers sagen die Bienen, ihre Imker und alle Genießer von Geilem Honig:


Vielen Dank für die Blumen!

Diese und viele weitere interessante Fakten über das Leben unserer Bienen und ihren Honig finden sich unter:

www.die-honigmacher.de
www.lebensmittellexikon.de
www.bieneninstitut-kirchhain.de